Lieber Martin,
das Kulturjahr ist eine außerordentliche kulturpolitische Anstrengung der Stadt Graz.
Dafür wurden von den Entscheidungsträgern in dieser Stadt neue Strukturen geschaffen.
Die GmbH hat den Auftrag mit den ihr zur Verfügung gestellten Geldern Projekte zu
fördern, die neu und möglichst nachhaltig sind, also über das Kulturjahr hinaus wirken.
Darüber entscheidet in letzter Instanz der zum Hauptgeschäftsführer bestellte
Intendant. Dieser ist den Gesellschaftern verantwortlich und alle der Öffentlichkeit. Sie
werden also fallweise gescholten oder bejubelt. Eine falsche Entscheidung des Intendanten
zieht nur rechtliche Konsequenzen nach sich, wenn er die Grundsätze eines ordentlichen
Kaufmanns verletzt, wenn er beispielsweise ein Projekt fördert, von dem er weiß, dass es
trotz des Gelds nicht stattfinden wird.Wie man an
einigen Auswirkungen sehen kann, hat das Intendantenprinzip mit einer emanzipatorischen
oder partizipatorischen Kulturpolitik nichts zu tun, oder überspitzt, wie mir einmal ein
französischer Filmproduzent zur Demokratisierung des Filmwesens antwortete. Ich bin
Demokrat, das reicht.
Ende des Diskurs.
Liebe Grüße,
Dein Hans. |