log #458: the track: pop | move

Vom Faschismus zur Pop-Kultur
Das Automobil als Schlüsselsymbol

Es mag Ihnen vielleicht auf Anhieb nicht so klar erscheinen, wie das zusammenhängt. Stromlinie und Stechschritt sind konstituierende Elemente in den Fundamenten der  Popkultur. Die Tyrannis begann vor hundert Jahren, eine Art von Generalmobilmachung zu etablieren, die bis heute keine Beruhigung fand.

Das ist eine sehr komplexe Geschichte, die ich derzeit in einem längerfristigen Kunstprojekt greifbar zu machen versuche. Dieses Vorhaben verlangt unter anderem die Befassung mit trivialen Mythen unserer Kultur.

Im dritten Jahr hat sich nun eingelöst, was mir ursprünglich gefiel. Als City-Manager Gerwald Hierzi in Gleisdorf die "Auto Novo" wieder einführte, eine herbstliche Leistungsschau lokaler Autohändler, habe ich 2012 einen einzelnen Raum mit Motiven der Mobilitätsgeschichte bespielt.

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Konferenz in Permanenz

Die Motorisierung des Volkes
Eine aufschlußreiche Plauderei mit Martin Krusche
(Kuratorium für triviale Mythen) ...im Rahmen der Auto Novo 2012
Am Samstag, dem 22. September 2012
In der Galerie "einraum"
8200 Gleisdorf, Bürgergg. 12
[LINK]

Das Foto zeigt mich mit einem Handwerker aus der historischen Steyr-Daimler-Puch AG, der in Sammlerkreisen Legenden-Status hat, Ferdinand "Fredi" Thaler. Diese SDPAG, im Steirischen kurz "Puchwerk" genannt, gilt als österreichischer "Erinnerungsort". Man muß kein Benzinbruder, kein Fan, kein Motornarr sei, um in der eigenen Biographie eine launige Geschichte zu haben und zu pflegen, die mit der Marke Puch verknüpft ist.

Das bedeutet, rund 150 Jahre Mobilitätsgeschichte lassen sich am Beispiel der Produkte dieses großen Mischkonzerns darstellen und haben darin auch bis heute belebte Züge. Geschichtsdeutung und Überlegungen zur Zukunft lassen sich daran anschaulich festmachen.

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Diese Bemühung hat nun ein besonderes Ereignis erhalten. War schon im Vorjahr der Herbstschwerpunkt "Mobilitätsgeschichte" einen merklichen Schritt größer geworden, als die erste Station,  so durfte ich heuer im Zentrum der Stadt einen Straßenabschnitt als "Geschichtsgasse" markieren. Siehe zur 2013er-Station: "Die Fünfer-Nacht" [link]

Das Thema Puch wurde nun mit der "Auto Novo" verknüpft, wir haben einen neuen Ansatz, diese Themen zu behandeln; über Oral History, über die Kompetenzen von Schraubern und Sammlern, über eine vertiefende wissenschaftliche Arbeit, die ansteht.

Die Auftakt-Veranstaltung zu "Mythos Puch" hat neben dem privatem Engagement sachkundiger Personen vor allem durch die Kooperation mit dem TIP-Tourismusverband Gleisdorf so üppig stattfinden können und hat durch die Stadtkapelle Gleisdorf einen besonderen Akzent erhalten.

Nach mindestens hundert Jahren wurde erstmals wieder der "Puch-Marsch" von Eduard Wagnes aufgeführt; siehe dazu die Details und den Video-Mitschnitt: [link] Durch dieses Marschlied, 1900 komponiert, erfahren wir außerdem über den Text, wie die neue Technologie von Anfang an ideologisch befrachtet werden konnte und überdies euphorisch promotet wurde, denn dieser Marsch funktioniert wie ein Werbe-Jingle.

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Ich habe für mein Langzeitprojekt "The Long Distance Howl" nun einen nächsten Themenschwerpunkt fixiert, der drei Themenbereiche umfaßt: "Die Ehre des Handwerks, das Gewicht der Kunst, der Geist in der Maschine".

Dabei sollen jene Aspekte der genannten Teilbereiche, die sich berühren oder sogar konvergieren, herausgearbeitet werden. Das wird in Zusammenhängen der Zeitgeschichte vollzogen werden und dabei unsere ambitionierte Idee unterfüttern, "Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft" adäquat zu verknüpfen.

Ein Teil davon ist in meiner eigenen Kunstpraxis verankert. Siehe dazu den heutigen Logbuch-Eintrag: [link] Ein anderer Teil wird vom Kulturpakt Gleisdorf aufgegriffen werden, in einem Bereich, den das Gleisdorfer TIP-Management trägt.

Einen übrigen Anteil werden wir ins "Roadbook" [link] einschreiben, wobei Medienfachmann Heimo Müller eine wesentliche Rolle spielt, von dem übrigens das Video zum "Puch-Marsch" stammt.

Ich werde mich hier, in diesem Teilbereich, unter dem Titel "the track: pop | move" auch noch auf zwei bewährte Kräfte des Kuratoriums berufen. Marketing Manager Norbert Gall, der augenblicklich für Lastwagen von DAF zuständig ist und davor Brand Manager von Abarth Austria war, sowie Kulturwissenschafter Matthias Marschik, mit dem ich das erste Buch über den Steyr-Puch 500 verfaßt habe...

-- [the track: pop | move] [Generaldokumentation] --


coreresethome
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