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Sigi Hrad-Rynda


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Portrait, im Archiv

(im Keller)
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Malerin

"Sigi" (von H. Inffeld)
Bio
"Sigi Hrad Rynda ~ Eine Königin und ihr Reich" (von E. Michenthaler)
Sigi, so hereingeschneit aus den bolivianischen Urwäldern, wie eine späte Orchidee, die man nicht sofort erkennt unter all dem grünen Gewucher.
Drüben lebt sie im Geisterhaus mit ihren stetig werdenden Bildern. Da hört sie selbst, wenn sich eine Spinne an ihrem Faden herabläßt. Hier bestaunen sie die weniger Mutigen, die Daheimgebliebenen.
Sigi, die endlich die Parasiten aus ihrem Pelz schüttelt, die von ihrer Kraft zehren.
Sie sieht es als Fügung, daß wir uns getroffen haben. "Pena 7" wird unser gemeinsamer Name sein.Pena, der Fels, die feste Siebenerrunde der Freunde.
Von diesem imaginären Felsen aus werden wir 7 Mal in die Welt ziehen mit unserer Kunst. Ich freue mich! Frischer spanischer Wind!

(Heidi Inffeld)

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Sigi Hrad - Rynda
Geboren am 9. März 1941 in Graz, studierte an der Kunstgewerbeschule Graz (Prof. Szyskowitz, Prof.Winkler, Prof.Trenk, Prof. Osterider, Prof. Spohn, Prof. Silveri), an der Kunstakademie Wien, an der Sorbonne, Paris, Studienaufenthalte in Rom, sowie dreieinhalb Jahre in Bolivien und Peru.
1973 Gründerin des ersten Grazer Jugendkunstzentrums (Malschule) und der Jugendgalerie "Piccolo Mondo", die Kinderarbeiten aus Peru, Zypern und Europa zeigte.
Arbeiten: Zeitungsillustrationen, Comics, Trickfilm, Kinderbuch"Archibald Zwiebelhaar", Entwürfe für Bühnenbilder und Kostüme für die steirische Akademie, jahrelange Mitarbeit im Steirischen Herbst.
Ausstellungen: Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien, Deutschland, Ungarn, Italien, Bolivien (Santa Cruz de la Sierra, La Paz, Cochabamba, Samaibata, Montero.)
Kulturpreis der Stadt Graz, Ehrenmedaille der Stadt Graz, Öffentlichkeitsrecht der Malschule.
Neben der langjährigen Tätigkeit als "Malschulmutter" zog die Künstlerin vier eigene Kinder groß.
Der jüngste Sohn Aaron tritt in die künstlerischen Fußstapfen der Mutter.
Bildankäufe: Ministerium, Land Steiermark, Stadt Graz, Privatankäufe in Europa und Südamerika.
Gründete in Bolivien die deutschsprachige Künstlergruppe "Kantuta".
Entwurf eines Bildungszentrums in Samaipata, Baubeginn 1993. Heute besteht das Kulturzentrum aus mehreren Cabanas und einem Haus für kulturelle Veranstaltungen.
Konzeption und Herstellung der übergroßen Krippenfiguren des Franziskanerordens in Urubichá, Bolivien.
In Vorbereitung: Personale 1.Mai , Grazer Künstlerhaus. Anläßlich dieses Tages (Tag der Arbeit) werden bolivianische Künstler ausstellen und an verschiedenen Orten Holzskulpturen schaffen.
Gründung der Künstlergruppe "Peña 7", die es sich zum Ziel setzt, weltweit sieben Ausstellungen zu organisieren und die daraus resultierenden Eindrücke 2003 in Graz in ein großes Abschlußprojekt einfließen zu lassen.

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Kontakt:
Schaldinger Straße 94, D 94036 Passau
Tel.: (0049) 851-83 0 56
Fax (0049) 851-83 0 57

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Sigi Hrad Rynda
Eine Königin und ihr Reich

Pragmatisierte Spekulanten, Hundefriseure mit Goldketterln, Pleitiers mit triefendem Blick, früher oder später wanken sie alle heran an Sigi’s Tisch und zeigen die heimliche Tätowierung, murmeln die Verwünschung die über ihrem Leben liegt. Sigi zieht sie alle in ihren Bann, all die Zukurzgekommenen, die Unbedarften, die Naiven, die Tragöden mit ihren zerborstenen Flügeln, alle wärmen sich in ihrer Gegenwart, mit ihren hastig vorgetragenen Niederlagen.
Ich liebe diese Füchsin Sigi, die Innereien ihres harten Atomkerns, der sich verbirgt hinter der hundertjährigen Dornenhecke.
Sigi ist seit gut dreißig Jahren öffentliche Person, hantiert durch die Öffentlichkeit und zwischendurch schon halb erstickt darunter gewesen. Ich habe Sigi, die Künstlerin schon geliebt, als sie noch unter der Flagge Sigi die Mutter segelte. "Vier Kinder von drei verschiedenen Männern", das stickte sie auf ihren Gürtel wie das tapfere Schneiderlein seine Geschichte von sieben auf einen Streich. Der Satz war nichts als eine falsche Spur, die sie legte, ein Schwerthieb gegen die Aufdringlichkeit. Sigi war immer ein braves Mädchen, das man mit einem Gutenachtkuß an der Haustüre ablieferte. als Gründerin der ersten Kindermalschule in Graz hatte Sigi den Kindheitswunsch, Mutter zu werden , zum Archetypus hochstilisiert, und, um der Wahrheit genüge zu tun, sie hatte, selbstverliebt in dieses Klischee, ihr Künstlerdasein beiseitegeschoben.
Doch die Vorsehung warf ihr Prügel in den Weg, daß sie endlich wieder hingetreten wurde auf ihr Talent. Ich kenne keine andere Frau, die so viel über künstlerische Geheimwissenschaften weiß wie sie. Endlich zeigte sie in ihren Bildern wieder diese schwebende Weisheit, die uns Menschen den Tieren un d Pflanzen verwandt macht. Das Wissen um diese geheimen Bindungen an die Fröhlichkeit der Götter, das suchen wir, wenn wir uns zu ihr hingezogen fühlen.

(Erwin Michenthaler, Bildhauer)

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