Liebe Pülcherwehr, lieber Präsident,
dass man nachher aufhebt, was man fallen
gelassen hat, hat mir schon meine Mutter beigebracht und ein Schweizer Autofahrer meinem
Bruder, der in Genf aus meiner DS das Cellophan der dortigen Gauloises aus dem Auto
schmiss: On ne jette rien en Suisse!, gab er an der roten Ampel zu Bedenken, obwohl ich
mit dem Auto des französischen Staatspräsidenten fuhr. Wegwerfen gilt auch bei Kränzen,
wenn sie von der Natur zerfleddert wurden. Leider scheint in Graz ständig die Sonne. Da
halten sich die Kränze länger. Das schlägt anscheinend aufs Gemüt. Ich nutze es für
die Warmwasserbereitung. Nicht das Gemüt, die Sonne. Kommen wir zur Sache.
Es gibt einen Spruch seit alters her: Wer
Sorgen hat, hat auch Likör. Der ist aus der frommen Helene von Wilhelm Busch, einem
durchaus national gesonnenen Dichter. Den gibt es vielleicht wieder zu entdecken. Ich habe
ihn sogar als Kurgast in den Pyrenäen kennengelernt, wo er Spuren hinterlassen hat. Er
ist sicher nicht wegen des Grals dort gewesen, sondern vielleicht aus denselben Gründen
wie ich, die Welt zu erleben. Hasenclever hat sich dort umgebracht, am Col d'Ares, über
den er nicht kam, weil die Vichy-Regierung einen Stacheldrahtzaun um ihn herum gespannt
hatte. Er war nicht der Einzige, sah keinen Ausweg mehr. Manchmal braucht es nicht einmal
einen Zaun. Reden, schreiben, schweigen, schreibt er auf einen Zettel, malt eine Treppe
dazu und bringt sich in der schönsten schwedischen Landschaft um, Tucholsky.
In der nächsten Mail komme ich zur Sache.
Einstweilen verabschiede ich mich bei den Österreicherinnen und Ostmärkern als frommer
Vorturner mit einem herzhaften
Gut Heil!
Ein wackerer Allemanne,
mit Freyl seit über 400 Jahren am Rhein gratis und steuerfrei angesiedelt.
Merke: Rhein, Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze.
PS: Das ist uns nach 200 Jahren gelungen,
nachdem ich mich persönlich und natürlich Millionen Menschen mit mir zusammen mit dem
Erbfeind von damals verstanden haben. Die Lektion habts Ihr Österreicher noch zu lernen,
wie mir scheint. |