"Crossover"
(Warum ein Internet-Unternehmen sich für 2003 interessiert ... und sich in einem
eigenen Projekt engagiert.)
Von Jürgen KapellerDie Firma T.U.B. wickelt seit 1993 erfolgreich Internetprojekte ab,
zumeist große und richtungsweisende Projekte. Wenn eines als gesichertes Wissen über die
Jahre hinweg extrahiert werden kann, dann dass dieses Netz sich allen Prophezeihungen und
Mutmaßungen über seine Entwicklung entzogen hat und eine eigene Realität konstruiert.
Es war daher immer klar, daß zukunftsweisende Kunst- und
Kulturprojekte im Internet Experimentalcharakter haben müssen und sich folglich jeglicher
Organisations- und Erfolgslogik entziehen.
Der Umgang mit neuen Kommunikationsformen wird nicht
designed, sondern ständig neu erfunden. Der Prozess hat in Wahrheit keinen Anfang und
kein Ende, aber ganz sicher einen Startpunkt und ein Ergebnis. Auch wenn es nur ein
Zwischenergebnis ist.
Es gibt keinen Projektplan und kein klassisches Budget,
sondern nur Fakten, die man ständig schafft.
Aus diesen Eigenschaften kann man zweifelsfrei ableiten,
daß es ganz sicherlich nicht in die vorgesehenen finanziellen und organisatorischen
Rahmenbedingungen des offiziellen 2003 paßt. Als Internetdienstleistungsunternehmen
fühlen wir uns verpflichtet, innovative Experimente dieser Art durchzuführen und zu
unterstützen.
Letztlich wollen wir früher als alle anderen wissen, was
mit diesem Medium möglich ist, sinnvoll ist und Standard werden könnte. Der Puls der
Zeit entzieht sich der Beschaulichkeit einer Opern-Redoute und ist Gegenstand des
unternehmerischen Risikos.
Und da waren noch ... Ziele.
Bekanntheit / Beliebtheit
Kontrolle eines Monopolbetreibers
Bruch eines Monopols
Hebung der Gesamtqualität des Ergebnisses
Intensivierung Diskurs. Netzkultur
Öffentlichkeit für Netzkultur - Szene
Starker Kreativ-Sog Netzprojekte
Energie aus Gefahr
... solche Orientierungspunkte eben.
Nachsatz:
Als die *virtuelle akademie nitscha* bestand, mit ihrer
*v@n-site* [Archiv-Version],
war www.kultur.at noch nicht online.
Aber es bestand die ursprüngliche Domain www.graz2003.at [Archiv-Version], die im
Dezember 2000 vom Gericht der Stadt Graz zugesprochen wurde.
Auf dieser Site war ein Projekt avisiert: "Kunstraum
Cyberwerkstatt".
Der Künstler Krusche und der Unternehmer Kapeller hatten
begonnen, die Möglichkeiten einer langfristigen Kooperation auszuloten. Die Kulturpolitik
des Landes hat daran nie Interesse gezeigt, keine Notiz genommen, keine
Anknüpfungsmöglichkeiten gesucht.
Ergebnis dieser Fusion: das kulturelle Terrain kultur.at
ist heute nicht nur in Sachen Content sehr bemerkenswert und österreichweit exponiert.
Auch die Besuchsfrequenz läßt sich sehen. Nämlich HIER! |