Von: "Tomas Friedmann" friedmann@literaturhaus-salzburg.at
Betreff: Salzburger Buchwoche
Datum: Freitag, 02. November 2001 21:58Liebe
Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren!
Mit diesem Mail will ich Euch bzw. Sie informieren.
Dr. Jochen Jung (Verlag Jung & Jung) versendet ein
Fax (ich habe es nicht direkt bekommen, sondern über einen Empfänger), in dem er mich
scharf angreift. Es geht um die Eröffnung der Salzburger Buchwoche durch Bertl Göttl
(siehe Beilage) und meine Kritik daran (siehe ebenfalls Attachment).
Jung argumentiert in dem Fax wohl wissentlich mit
falschen Zahlen, denn er sollte wissen, daß Köhlmeier um 10.000 Schilling die Eröffnung
der Buchwoche gemacht hätte (laut Auskunft Wirtschaftskammer, Hans Höflmair, Tel.
8888-250; Köhlmeier hat mir das am Telefon bestätigt). Und was kostet Göttl? Ferner ist
anzumerken, dass bei der Sitzung auch Frau Brunner (Residenzverlag) und Frau Stadtlbauer
(Keltenbuchhandlung Hallein) gegen Göttl waren. Doch darum gehts nicht, auch nicht ums
Geld.
Ich bin nach wie vor der Meinung: Es spricht nichts
dagegen, Göttl die Möglichkeit zu geben, im Rahmen der Salzburger Buchwoche sein Buch
vorzustellen, als Eröffnung halte ich dies aber für ein absolut falsches Signal. Die
Buchwoche hat sich bisher immer auch als Förderer der Literatur verstanden (siehe das
Programm und die Eröffnungen der vergangenen Jahre), besonders um junges Publikum wollte
und will man sich bemühen.
Wenn Jung jetzt plötzlich sagt, es geht ja ums Buch und
nicht um die Literatur, dann kann man nächstes Jahr auch ein Kochbuch bei der Eröffnung
präsentieren.
Ich nehme an, daß Jung sein Fax auch an die Medien
verschickt hat und vielleicht auch an den einen oder anderen von Euch. Seinen Untergriffen
("Tomas Friedmann hat sich damit zumindest als Kollege der Kulturarbeit
disqualifiziert") setze ich u.a. dieses Mail entgegen. Als Leiter des Literaturhauses
liegt mir selbstverständlich die Literatur, liegen mir die Autorinnen und Autoren am
Herzen. Es ist nichts gegen Sachbücher einzuwenden (allerdings solche bester Qualität),
die Buchwoche sollte die Öffentlichkeit jedenfalls nutzen, um die richtigen Signale zu
setzen.
Soweit der 1. Akt dieses Provinztheaters. Vielleicht
möchte sich jemand mit einem Leserbrief, z.B. an die Salzburger Nachrichten, an dem
"Stück" beteiligen.
Mit herzlichen Grüßen
Tomas Friedmann |