Ja, Ihr
Lieben, der Terror hat viele Gesichter. Und ich
weiß, daß er immer brave Menschen trifft. Was für ein zeitloses Motiv. Und da hier alle
ein bisserl in der Gegenwart herumdümpeln, erlaube ich mir ein Beispiel aus vergangenen
Zeiten vorzulegen.
Da ist ein Großmaul, selbstverliebter Egomane, der dauernd
auf brave Leute losgeht. Hier auf den Vicomte Valvert. Der das sicher nicht verdient hat.
Wie sehr er mich dauert, der Vicomte. Und ich denke, der Herr Vicomte Lorenz könnte sich
manchmal auch so fühlen.
Sie ahnen das jetzt, gell? Ich spreche vom Gascogner Cyrano
de Bergerac, der dauernd irgendwelchen Leuten die Wäsche mit dem Degen zerfuzzelt hat.
Und dazu laut vor sich hindichtete, wie unser Brachialdichter Hansi N. Neststreu.
Das klingt dann so:
Wirst du grünlich wie ein
Pilz?
Gleich der zitternden Giraffe
Muster eines Jammerbilds!
Zeigst du, daß dein Mut erschlaffe;
Eh mein Pulver ich verpaffe?
Heut dein warmes Herzblut zech ich
Aus kristallener Karaffe;
Denn beim letzten Verse
stech ich.
Empfehle mich!
7of12
(Quelle: Edmond Rostand, "Cyrano von
Bergerac", Reclam Verlag) |