Kapeller / Urban

Von: "Jürgen Kapeller" juergen.kapeller@tub.at
Betreff: Re: [NKOE] [Fwd: ARGE DATEN "privacy weekly" #01/KW47 22. Nov 2001]
Datum: Samstag, 24. November 2001 11:08

über die net-community lass ihm folgendes bitte von mir (ev. auch von dir) ausrichten:

Nachdem der werte schreiberling nun offensichtlich bei der graz 2003 gesellschaft einen schnellkursus in wettbewerbsrecht absolviert hat, der ihm auch noch durch die aussicht auf 2 mio. projektbudget versüßt wurde, haben wir in der netzkultur nun endlich auch die schon lange vermisste PRO company position. Die herkunft und lage dieser position ist selbsterklärend.

Gem. der rechtsauffassung des werten herrn urban wird es mir ja leicht möglich sein, kommende woche eine firmenbucheintragung und antrag auf markenschutz für eine "kultur an der mur gmbh. (zweck ist die förderung und abwicklung von kulturell-künstlerischen aktivitäten rund um unseren nationalbach) einzubringen. Ich danke dem herrn schon im voraus, dass er mir zwischenzeitlich die domain warm gehalten hat, denn nach seiner meinung wird er mir diese unmittelbar nach gründung wohl kommentarlos übertragen.

Ich finde es auch bemerkenswert - und es zeigt sich hier sehr genau, mit welcher gesinnung das sprachrohr von mur.at ausgestattet ist - dass herr urban das beschreiten des "amtsweges" vorschreibt (nur mit genehmigung...).

In dem augenblick, wo wir auch den hiesigen kunst- und kulturbetrieb restlos veramtet haben, sollten wir dann nur mehr kunst mit aussterbenden stempelmarken produzieren, denn alles andere ist ja amtlich nicht geregelt. Neue räume können nur von amtswegen aufgesperrt oder gebaut (siehe bauamtsgebäude) werden, alles andere ist missbrauch.

Dass österreich emotional der freiheit eines unbegrenzten mediums weder gesellschaftlich noch legistisch noch in den köpfen vieler "jo-derf-der-denn-des" figuren gewachsen ist, scheint hiermit evident. Fürst NETTERNICH lässt grüßen....

Jene österreichischen klugscheißer, die gerne die deix´sche variante des internets mit zugangskontrollen und fingerprints an den grenzen bevorzugen, um die ideologisch fundierte hauspatschen-harmonie nicht zu gefährden, mögen sich mal an dem unterschied von www.whitehouse.gov (GWB in allen lebenslagen) und www.whitehouse.com (lebenslagen, in die GWB nie kommt) delektieren. Und dann mögen sie sich fragen, warum das "benützen einer der weltweit bekanntesten trademarks" nicht schon längst weggeklagt ist (in Ö wäre es bestimmt)? Andere länder, andere kulturen...

Die usa, die erfinderin des internets hat offensichtlich trotz aller prüderie eine wesentlich freiere auffassung, von "kultur" als es hierzulande überhaupt möglich scheint.

Ich finde es bezeichnend, wie man hier in diesem land die freiheit des netzes in die ortsübliche beamtenlogik konvertiert.

kapeller

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