Auf meinen Geschmack ist kein Verlaß. Als Kind hielt ich die Déesse für einen häßlichen Schlapfen. (Außerösterreichisch: Pantoffel) Als Teenager erschien mir dieses Bertoni-Design noch immer unmöglich und das Cabrio von Chapron lächerlich. (Von der Combiversion ganz zu schweigen.) Als Twen kam ich kurz in zwielichtige Kreise, in denen ein Herr mit vielen falschen Haaren vorzugsweise Luis Armstrong hörte, ständig eine geladene Pistole bei sich trug und offenbar leidenschaftlich an seiner DS hing.

Da erlebte ich diesen Wagen erstmals als Fahrgast und war von der Göttlichen bewegt. Beeindruckt. Dann dauerte es immer noch Jahre, bis mir dämmerte, wie herausragend die DS in der Automobilgeschichte dasteht. 1955 in der Nachfolge des 11CV Traction Avant auf den Markt gebracht und vorerst auch mit dessen Triebwerk ausgestattet, reden wir von der Zeit, in der Harley Earl seine Tri Chevies losschickte.

Wenn man begreifen möchte, was die DS in ihrer Zeit war, muß man sie bloß neben den zur Ikone gewordenen 57er Chevy Bel Air stellen. Noch Fragen? (Und als die Produktion 20 Jahre später eingestellt wurde, waren manch andere Autos technisch noch immer nicht auf dem Stand dieses Cit.) Bleibt nur, sich vor Flaminio Bertoni ehrfürchtig zu verneigen. [backroads 1] [backroads 2]

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