april-festival 2014 | "human melting pot" | krusche: "imperium"

was meine ich mit „weltuntergangs-sekte“?
25. Januar 2014 um 14:36
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ich bin in einem alter und gesundheitszustand, da habe ich wochentags keine feuchten träume davon, wie ich es irgendwelchen feinden mit der faust zeigen würde. sonntags fühl ich mich aber als verflixter kerl…

meine becheidenen erfahrungen auf dem feld des zuschlagens besagen, daß jeder physische schlagabtausch wachsende schäden an allen beteiligten verursacht und unausweichlich zu einer zunehmenden brutalisierung der leute führt, die austeilenund einstecken.

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ich bin emotional kein gewaltgegener. ich möchte theweleit in seiner faschismus-theorie zustimmen: mit jedem schlag, den der leib einsteckt, wird er danach süchtiger. (wer das nicht versteht, hat davon keine ahnung.)

aber aus eben dieser kenntnis bin ich rational ein gewaltgegner. meine überzeugung besagt, eine gemeinschaft wird schon dadurch beschädigt, daß einer dem anderen einen untergang wünscht.

worte sind waffen. gibt es keine kulturellen barrieren und lebendige einwände, führen kriege der worte über kurz oder lang zu massakern.

deshalb bin ich rational ein gewaltgegner und akzeptiere grundsätzlich das gewaltmonopol eines staates.

ist unsere regierung eine junta? ist unsere polizei eine soldateska? wer das denkt, weiß noch wenig von der welt, weiß gar nichts von der repression ganzer völker.

wo dinge schief gehen und einzelne personen repression erleiden, sind wir als ihre mitmenschen gefordert, ihnen beizustehen und von den staatsorganen rechenschaftzu verlangen.

falls uns das kaum gelänge, müßten wir über UNSERE tätige verantwortung für die demokratie reden.

wenn jemand polizeigewalt erleidet und bliebe dabei im stich gelassen, hätten WIR versagt. wenn jemand behördenwillkür erleidet und das würde niemanden scheren, hätten WIR versagt.

das liegt nicht bloß in den händen der jeweiligen organe, sondern AUCH in unser aller verantwortung.

hätten wir uns darin versäumnisse einzugestehen, wäre es natürlich verlockend, wir könnten das hinter dem getöse von temporären straßenereignissen verbergen.

sollte dabei auch noch trainierten, kampferfahrenen, organisierten gewalttätern applaudiert werden, möche ich gerne geklärt wirssen, welche kriterien wir anzuwenden gedenken, um hooligans von freiheitskämpfern zu unterscheiden.

aber das hat noch eine andere facette. was meine ich mit „weltuntergangs-sekte“?

wenn jemand nur sagen kann, was er oder sie NICHT will, wenn jemand nur präzisieren kann, wen er und sie BEKÄMPFEN wollen, möchte ich gerne wissen, welche lebenspraxis sich DAHINTER auftun könnte.

falls da nichts ist als bloß weitere kriegsrhetorik und vorbereitung für eine nächste schlacht, DANN habe ich von einer weltuntergangs-sekte zu reden. fall sjemand glaubt, darin läge auch ein ausdruck antifaschistischer anstrengung ,empfehle ich ein paar genauere blicke auf das ende der geschichte von weltuntergangs-mystiker adolf hitler und seiner engsten gefolgschaft.

ich zitiere „schwarze qualle nordsee, 883. konföderation“:
>>wir werden überall da sein, wo wir nicht sein sollen. überall da auftauchen, wo wir verschwinden sollen. überall da leben, wo leben verboten ist!

was ist das? na, vor allem einmal muy macho, garniert mit diesen schalen omnipotenz-phantasien. ("wir!" ja, "wir!" wer?)

genau das ist diese abgemackerte kerl-nummer, die im 19. jahrhundert verfeinert wurde, um uns dann nach verdun, auschwitz und srebrenica zu fürhren.

was noch? hm! ich bitte um zweckdienliche hinweise.

-- [imperium] --


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