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über das fremde und die
peripherie (ein salon)
Kulturelle Netzprojekte kranken oft an Unübersichtlichkeit, oder bleiben
reine technische Spielerei. Dem Projekt [house] über das fremde und die peripherie (ein
salon) ist es gelungen, die Möglichkeiten des Internets, die sich vor allem durch
eine offene Hypertext-Struktur bieten, auch für den User fruchtbar zu machen. Dieses
Gelingen mag sich der Interdisziplinarität der Intitiatoren verdanken: [house] wurde vor
einem Jahr vom Schriftsteller Walter
Grond, dem Literaturwissenschaftler Klaus Zeyringer und dem Computerspezialist Martin Krusche ins Leben
gerufen und hat sich seitdem zu einem komplexen, aber immer zugänglich bleibenden Forum
für Literatur, Diskussion und Kritik entwickelt. Die Rezeption wurde von Anfang an in die
Überlegungen eingeschlossen, so heißt es in einleitenden Worten von Klaus Zeyringer:
"Das ganze Projekt ist nach einem "Eisbergmodell" aufgebaut: Die Benützer
und Benützerinnen entscheiden selbst, wie tief sie eintauchen wollen.",
Unter dem Menüpunkt "Erzählungen" finden sich kritische und verspielte, mit
Fotos illustrierte Geschichten in Rubriken wie Zur Lage der Nation, K.u.K.
(Kinder-Krimis) und Wo wir daheim sind. Aber auch einen etwas anderen
"österreichischen Adventkalender", mit allgegenwärtige Gewalt dokumentierenden
Zitaten, gibt es hier zu entdecken. Unter "Verlag" sind Essays internationaler
Autoren, gegliedert in vier verschiedenen Themenbereichen, versammelt. "Debatte"
lautet der Titel der frei zugänglichen Online-Foren, in denen zu Fragestellungen aus
Politik, Medien, Kultur und Wissenschaft diskutiert wird. Über die Entwicklungsgeschichte
des [house]-Projekts kann man sich unter der Menüpunkt "Kommunikation", über
das Kernteam, Reaktionen und weiterführende Links unter "Büro" informieren.
Dem offenen, länderübergreifenden Ansatz des Projekts entsprechend werden auch viele
fremdsprachige Autoren zur Teilnahme eingeladen.
Ausgangspunkt für [house] war Walter Gronds zuletzt erschienener Roman Old Danube House, der
sich um die Frage "Wie leben und lieben in Jahren, in denen alles Vertraute
umbricht?" dreht. Nicht umsonst beginnt darin die Krise des Protagonisten Johan
Nichol durch eine eingehende E-Mail. Der 1956 in Mautern in der Steiermark geborene Grond
kann als einer der Pioniere der literarischen Erforschung des Internets gelten. Essays zum
Thema kann man in dem 1999 erschienenen Buch Der
Erzähler und der Cyberspace oder auch gleich im Internet nachlesen. Auch das 1995 bei
Droschl erschienene Buchprojekt Gronds Absolut
Homer, eine von 22 Autoren geschriebene moderne Version der Odyssee, wurde teilweise
für das Netz adaptiert: mit dem Projekt taxis - ein akustisches
Hypertext-Environment.
[house]
über das fremde und die peripherie (ein salon)
Walter
Gronds Website
Portrait und Publikationen des österreichischen Schriftstellers
Walter
Grond: Old Danube House
Eine Rezension von Sabine Selzer für das Literaturhaus in Wien
Der
Erzähler und der Cyberspace
Online-Essays von Walter Grond
Martin
Krusche
Porträt des Computerspezialisten und Mitinitiators von [house]
Klaus
Zeyringer
Porträt des Germanisten und Mitinitiators von [house]
taxis
Ein akustisches Hypertext-Environment basierend auf dem Roman
"Grond Absolut Homer"
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Wussten Sie schon, dass Netzliteratur auch spannend sein kann?
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