Sensationeller Fund! Richard Kriesche, Hofrat der
Kulturabteilung des Landes Steiermark, hat sein Projekt „Marienlift“
in der Oststeiermark erprobt. In aller Öffentlichkeit, aber ohne erhebliches Risiko,
vorzeitig entdeckt zu werden, prüfte Kriesche die Wirkung seines Vorhabens für „Graz03“.
Kriesches
"Marienlift" in Graz
Er wählte dafür den Ort Pischelsdorf,
in dem er rechnen durfte, daß regionales Kunstverständnis sich eher auf volkstümliche
und rustikale Derivate steirischen Kunstschaffens beziehen würde. Richtig vermutet! Ohne
große Probleme mit der lokalen Baubehörde konnte Kriesche hier die erste Fassung seines
neukatholischen Ensembles umsetzen. Wie kolportiert wird: „die heidnische Adaption in
Österreich populärer Marienverehrung“.
Der „Graz03“-Programmbeirat
durfte das Modell unter realistischen Bedingungen begutachten. Durch das starke Gefälle des Pischelsdorfer Hauptplatzes war es für die
Kommission einfach, einen Standpunkt zu finden, der einen Blickwinkel erlaubte, aus dem
das Liftmodell wirkte, als wäre es gleich hoch wie die nebenstehende Mariensäule. |
|
|
Kriesches
"Marienlift"-Modell auf dem hauptplatz in Pischelsdorf ...
im Vergleich zur aktuellen Ausführung in Graz.
Kriesche hatte ursprünglich die Stadt Weiz
dafür vorgeschlagen. Harald Baloch, vormals Medienberater von Bischof
Weber, gab aber zu bedenken, daß in Weiz mindestens zwei namhafte Personen über
ausreichendes Kunstverständnis verfügen würden, um das Projekt vor seiner Zeit als
Kunstwerk zu identifizieren. Weshalb Kriesche der Platzwahl in Pischelsdorf zustimmte.
Baloch soll vorgeschlagen haben, im Falle
einer frühen Entdeckung des Werkes das Gerücht auszustreuen, der Glaskorpus sei ein
Brunnenprojekt von Hartmut Skerbisch. Der habe schließlich in Graz schon
etwas Vergleichbares realisiert.
„Graz03“-Marketingchef Schmölzer
soll Pischelsdorf außerdem forciert haben, weil er angeblich meinte: „Dieser
Ortsname ist einfach sensationell. Das wird sich in der Dokumentation sehr gut machen.“ |