Der Intendant: So und jetzt die Messages für morgen. Erstens: Die Medien, die es
wagen, das Mankell-Stück zu zerreissen, sind als kopflastig, fremdenfeindlich,
stalinistisch zu bezeichnen. Das Stück ist nämlich langsam zum Mitschreiben für euch
Bande: Wunderschön, lehrreich, aufrüttelnd, katastrophal gut. Journalist Krause zu Journalist Ude: Katastrophal? Hat er
katastrophal gesagt?
Ude zu Krause: Ja, hab ich auch so verstanden.
Der Intendant: Zweitens: Wenn es einer wagt, etwas an der
Super-TV-Gala mit der Desiree zu kritisieren, reiß ich ihm eigenhändig den Kopf ab. Die
Show war: Spitze, vielfältig, perfekt. Kritik daran wär wirklich kleinlich.
Link zu Swoboda: Peinlich? Was war peinlich?
Swoboda zu Link: Pscht!
Ude: Herr Intendant, tschuldigen Sie, nur eine Frage: Ist
Ihnen recht, wenn ich schreibe: "Alles in allem ein beeindruckender Bilderbogen einer
Stadt, in der an diesem Abend keiner schlief"?
Der Intendant: Sagen wir es einmal so, mit dieser Kritik
könnte ich leben.
Spies: Ich möchte Ihnen wirklich danken, Herr Intendant.
Und eine Schande, dass diese wunderbare Sendung erst so spät am Abend ausgestrahlt wurde.
Der Intendant: Ja, was soll man machen. Ich hab ja nix zum
reden beim ORF.
Allgemeines Gelächter. Schenkelklopfen.
Verbrüderungsversuche der Journalisten mit verschiedenen Mitarbeitern des Intendanten.
Der Intendant: Ruhe jetzt. Folgendes solltet ihr euch
merken: Wenn ihr so weiter schreibt, gibt’s keine Probleme mit mir. Apropos Probleme:
Hat wer die Typen vom Standard in letzter Zeit gesehen lebend mein ich ha ha ha.
Alle im Chor: Verstanden, Herr Intendant. Jawoll, Herr
Intendant. Sehr lustig heut wieder, der Herr Intendant.
Vorhang. Alle ab.
WK
(Anmerkung: Die mit Anführungszeichen
versehenen Zitate stammen aus der Kleinen Zeitung, Ausgabe vom 12. Jänner 2003.)
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