die verschwundene galerie | local task 2003 - net art


Raum
Die Frage, was denn nun "Raum" sei, ist durch die neuen Informationstechnologien in starken Klärungsbedarf geraten. Ich gehe von konkreten Erfahrungen aus. Zum Beispiel, daß es ein erhebliches Gefälle zwischen Zentrum und Provinz gibt, welches ich als Bewohner der Provinz vielfältig erlebe. Mit dem Aufwerfen von Verteilungsfragen scheint diese Situation nicht änderbar zu sein. Offensichtlich müssen von der Provinz aus auch Faktenlagen geschaffen werden, um das Augenmerk von Politik, Verwaltung und traditionellen Medien zu verschieben, um strukturelle Konsequenzen einzuleiten.

"Die verschwundene Galerie" schafft eine telematische Spange zwischen dem "traditionellen Landeszentrum" Graz und der Oststeiermark ... welche - in "alter Deutung" -, ein Terrain ist, das Peripherie und Provinz zu Graz abgibt.

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kunstraum.gleisdorf thematisiert eine neue Deutung dieses Verhältnisses, wobei das Motiv der "Industriemoderne" - Zentrum bezieht Ressourcen aus Provinz - suspendiert wird. Zugunsten einer Wechselwirkung, in der Standortkonkurrenz zu einer anderen Qualität gewendet werden kann.

kunstraum.gleisdorf ist als Raum im Web konzipiert, der zu einem realen Raum (in Gleisdorf) in Beziehung steht. Im kunstraum.gleisdorf wird die Schnittstelle zwischen analogem und binärem Raum bearbeitet. Dieser hybride Ort künstlerischer Vorhaben hat eine gemeinwesenorientierte Basis. Medienwerkstatt, Diskursebenen, Know how-Transfer, Bezüge zu Plattformen und Kulturinitiativen etc.

Das virtuelle Portal zum kunstraum.gleisdorf, die "Relaisstation", die alle Komponenten verbindet, die primäre "Kammer" (der eigentliche binäre Kunstraum), sowie weiterführende "Räume", sind - kontextgebunden -, auf verschiedenen Websites / Servern plaziert. Die "Relaisstation" weist aber nicht nur ins Web, sondern auch in aktuelle, begehbare Räume (offline-Bereich / irl = in real life).

Martin Krusche


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