Wir haben die letzte Nacht in St. Petersburg
Samargon getrunken, wozu Viktor Orangenstücke und eine stark gewürzte Wurst, Speck und
etwas Käse gereicht hat. In Rußland hat man die Gewohnheit, Brotscheiben in zwei
Hälften geschnitten auf den Tisch zu bringen.
Samargon ist ein
Gebräu, dessen Geschmack ich nicht zu beschreiben vermag. Es wird aus Wasser, Brot,
Zucker und Hefe zubereitet, schließlich destilliert. Valéry meinte, daß es schlimm
schmecke aber ein gutes Gefühl mache. Erwin wußte schon, daß man dieses glasklare
Getränk als Medizin begreifen muß. Viktor riet mir, beim Trinken notfalls die Nase
zuzuhalten.
Es ging über Prag nach
Hause. Nun ist schon die Hälfte der nächsten Nacht herum und ich finde keinen Schlaf.
Also beginne ich, die mitgebrachten Teile aus Rußland zusammenzubauen und auf den Server
zu hieven.
Von hier aus mag ein
Bild aus vorerst Bruchstücken entstehen, das sich über Wochen zu einer vielschichtigen
Website verdichten wird.
Martin Krusche
11. 7. 02 [home] |