Es heißt, dies sei das
Informationszeitalter. Und Information sei eines unserer höchsten Güter. Unfug!
Informationen sind vielleicht etwas Wunderbares für Maschinen. Menschen brauchen dagegen
etwas, das weit über den Informationen steht. Nämlich: Informiertheit. Die ergibt sich
erst, wenn ich in der Lage bin, Informationen zu lesen, zu deuten und daraus Schlüsse zu
ziehen. Ich muß dies mit meinen Erfahrungen und vorhandenem Wissen verknüpfen können.

Sie ahnen nun, was uns von Maschinen
unterscheidet, wenn es darum geht, Informationen zu verwerten. Wir sind auf Bedeutung und
Sinn ausgerichtet. Das meiste unserer Kommunikation ist dem gewidmet. Es gibt manchmal
besondere Gründe, das Schweigen und das Verschwiegenwerden zu suchen. Doch meist sind das
Gegebenheiten, die wir lieber meiden.
Ändern sich Verhältnisse, was gerade
durch die neuen Kommunikationstechnologien der Fall ist, sind wir im sozialen und
kulturellen Lernen gefordert. Kommunikation, um wahrzunehmen und um wahrgenommen zu
werden, verlangt uns die Einübung in neue Kulturtechniken und Medienkompetenzen ab. Das
ist nicht erledigt, indem man in der Anwendung bestimmter Software fit wird.
Hier kommt zum Beispiel die sogenannte
“Netzkultur-Szene” ins Spiel. Ein Feld, auf dem sich künstlerische, kulturelle,
wissenschaftliche und technologische Aspekte mischen. In “Labor-Situationen”. In
vielfältigen Projekten, aus denen Erfahrungen gesammelt werden, wie menschliche
Gemeinschaften die neuen Technologien fruchtbar nutzen und integrieren können.
Gleisdorf ist einer der Kristallisationspunkte dieser
österreichischen Netzkultur-Szene. Reale Orte sind für virtuelle Räume keineswegs
unerheblich geworden. Weil wir Menschen in unserer Körperlichkeit real anwesend sind. |