Gleisdorf [Netzkultur]

Zur Orientierung: Netzkultur
(Auf dem Weg zur "Informationsgesellschaft")
Von Martin Krusche

Es heißt, dies sei das Informationszeitalter. Und Information sei eines unserer höchsten Güter. Unfug! Informationen sind vielleicht etwas Wunderbares für Maschinen. Menschen brauchen dagegen etwas, das weit über den Informationen steht. Nämlich: Informiertheit. Die ergibt sich erst, wenn ich in der Lage bin, Informationen zu lesen, zu deuten und daraus Schlüsse zu ziehen. Ich muß dies mit meinen Erfahrungen und vorhandenem Wissen verknüpfen können.

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Sie ahnen nun, was uns von Maschinen unterscheidet, wenn es darum geht, Informationen zu verwerten. Wir sind auf Bedeutung und Sinn ausgerichtet. Das meiste unserer Kommunikation ist dem gewidmet. Es gibt manchmal besondere Gründe, das Schweigen und das Verschwiegenwerden zu suchen. Doch meist sind das Gegebenheiten, die wir lieber meiden.

Ändern sich Verhältnisse, was gerade durch die neuen Kommunikationstechnologien der Fall ist, sind wir im sozialen und kulturellen Lernen gefordert. Kommunikation, um wahrzunehmen und um wahrgenommen zu werden, verlangt uns die Einübung in neue Kulturtechniken und Medienkompetenzen ab. Das ist nicht erledigt, indem man in der Anwendung bestimmter Software fit wird.

Hier kommt zum Beispiel die sogenannte “Netzkultur-Szene” ins Spiel. Ein Feld, auf dem sich künstlerische, kulturelle, wissenschaftliche und technologische Aspekte mischen. In “Labor-Situationen”. In vielfältigen Projekten, aus denen Erfahrungen gesammelt werden, wie menschliche Gemeinschaften die neuen Technologien fruchtbar nutzen und integrieren können.

Gleisdorf ist einer der Kristallisationspunkte dieser österreichischen Netzkultur-Szene. Reale Orte sind für virtuelle Räume keineswegs unerheblich geworden. Weil wir Menschen in unserer Körperlichkeit real anwesend sind.

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