Diese Arbeit – nach einem Filmtag
Franz Warnung
14.03.03
Diese Arbeit ist getragen von einer Idee:
„ das gute Kinderspielzeug“ – von H. Eichholzer und von einigen seiner
Freunde. Diese Arbeit ist beseelt von ihrer Idee – wir sind motiviert, sie
umzusetzen. Sie haben mich gestern gefragt, bei welchen Tätigkeiten die Grundidee, die
ich nannte: „Einheit in der Vielfalt“ besonders deutlich wird.
Ich denke, in der Begeisterung mit der
wir seit Monaten – seit fast einem Jahr permanent diese Arbeit tun. Wir sind dankbar
für dieses Arbeitserleben, welches in der Kooperation mit behinderten Menschen von uns
gemeinsam erlebt wird. Wir sind begeistert von unserer Arbeit – wie Dominco in einem
Interview sagte - an diesem international bedeutsamen Projekt teilhaben zu dürfen. Wir
erleben, wie beharrlich, konzentriert, zielgerichtet und teilnahmsvoll behinderte Menschen
– wenn man sie lässt – arbeiten können und was das für ein schönes Ergebnis
bringen kann. Der Wert liegt im Üben von übergeordneten Zielen, wie Akzeptanz (statt
geduldet werden), Bedürfnisgerechtigkeit und Kooperation. |
Man versucht einem wesentlichen allgemein geltenden Grundbedürfnis:
tätig zu sein, gerecht zu werden. Es kommt nicht so sehr darauf an, was gesagt wird,
sonder viel mehr darauf, was wir glauben dass wir sind, und was wir voneinander halten. Es
kommt auf Einstellungen und Überzeugungen an: Jeder kann etwas, und alle können nicht
das Gleich tun. Jeder Beitrag ist wertvoll und sein er auch noch so gering.
Selbstverständlich kommen in dieser
Produktion auch Tischlereimaschinen zum Einsatz – im Besonderen bei den Dörfern. Die
Klötze müssen mit der großen Kreissäge zugeschnitten werden; geschliffen und bemalt
können sie dann wieder von den behinderten Mitarbeiten werden.
Ein Folder der Holzwerkstatt trägt den
Titel: „Kleine Welt mit großer Vielfalt“ H. E. glaubte an die Einheit in der
Vielfalt. Und zu dieser Ganzheit gehören auch die behinderten Menschen: Ihre
Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten, ihre Fertigkeiten, ihre Identität und ihre
Integrität; ihre Freude und Hingabe, mit der sie arbeiten; ihre Bescheidenheit und
Dankbarkeit, ihre Liebe und Freude, ihre Unkompliziertheit, Klarheit und Geradlinigkeit,
ihre Bereitschaft, sich zu beteiligen. (Sie bringen nur eine Leistung, wenn sie sich wohl
fühlen.)
Geist lässt sich eigentlich nicht nur
nicht behindern, sonder auch nicht umbringen oder hinrichten – er überdauert. Geist
kann nicht behindert sein, sonst könnte er 60 Jahre nach dem körperlichen Verlöschen
eines Menschen nicht hier zum tragen kommen. Unsere Arbeit verstehen wir als einen
Beitrag, auf Nöte und Bedürfnisse unserer Zeit zu reagieren.
Jedes dieser kleinen Holztiere trägt die
Handschrift derer, die wir mit unserer Arbeit ehren und derer wir gedenken. Dieser
Zusammenhang ist unvermeidbar - gibt dem ganzen seine besondere Bedeutung, weit über das
materielle und die Freude der Kinder, die damit einmal spielen werden, hinaus. Dieses
Projekt ist ein Gipfelerlebnis unserer Arbeitsguppe, für das wir allen, die uns das
ermöglicht haben, danken möchten.
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