Transit Notes: Krusche [24•01]

Landschaftsmaschinen

Wenn wir Landschaften zeigen, zeigen wir immer auch das: Worauf wir mit Maschinen zugegriffen haben. Oder jene Bereiche, wo wir darauf verzichtet haben, Maschinen einzusetzen. So gesehen ist die Wildnis längst zivilisiert worden. Im vorsätzlichen Verzicht von Technologieeinsatz. Als erwünschtes "Nischenprodukt".

In diesem Zusammenhang interessieren mich "Landschaftsmaschinen" als Repräsentation von Landschaft. Als ein zentrales Phänomen dessen, was wir mit menschlichem Lebensraum meinen dürften. In einer ehrgeizig angelegten Polarität zwischen VW Schwimmwagen und Moon-Buggy. Die überwiegend fahrbaren Exponate menschlichen Ingenieurswesens, bevor es sich Richtung Tiefsee- und Weltraumsonden verzweigt.

Was ich mit "Landschaftsmaschinen" meine, ist jenes Technologie-Ensemble, das einerseits die Apparaturen anbietet, um Landschaft zu verändern; unter anderem: befahrbar zu machen. Andrerseits produziert dieser Komplex die Maschinen, mit denen dann die begehrten Räume befahren werden können.

Ich habe es im Basis-Statement zu unserem Work in Progress erwähnt: Er ist das Statement einer Kultur, deren zentrales Anliegen darin besteht, Wildnis zu bändigen und mit Zäunen einzugrenzen. Zugleich liegt darin das Versprechen, die Weiten von Wildnis erreichen zu können.

Wie man es auch dreht: Expansion des Egos. An der Schwelle zu jenen EDV-gestützten Innovationen, die uns zu unbeweglichen Passagieren machen. An Terminals hockend. Am Tor zu virtuellen Welten ...

Martin Krusche

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