martin krusches [flame]: backroads
4. Juli 2002
[2/04]

Weiterhin ist mir Ihr Beitrag zum Thema Sapporoshez aufgefallen, ich kenne das Fahrzeug aus der ehemaligen DDR, wo ich aufgewachsen bin. Das Fahrzeug hat einen 4-Zylinder-4-Takt-Boxermotor, welcher im Heck eingebaut ist. Er hatte 1 oder 1,2 Liter Hubraum, 40 PS, fuhr etwa 130-140 Km/h, und war luftgekühlt. Man konnte das Fahrzeug durch andere Zylinderköpfe (sind ja 2) auf "atemberaubende" 45 PS "tunen"...

zapo04.jpg (16479 Byte)

Die Abluft von der Kühlung wurde nach unten abgeblasen, was am Baggersee natürlich auf staubigen Wegen Spaß machte (mit hoher Drehzahl die Badegäste einnebeln...).

Interessant war die einfache Konstruktion des Motors, er hatte nämlich keinen herkömmlichen Ölfilter, sondern eine Art "Ölschleuder", welche die Ablagerungen vom Abrieb des Motors in einem Gehäuse durch Fliehkraft zur Außenseite drückte, wo sie beim Ölwechsel mit einem Schraubendreher o.ä. ausgekratzt wurden. Das Ding (Motor) fraß sogar Waschbenzin und Verdünnung...eben typisch russisch.

zapo05.jpg (13841 Byte)

Im Winter war das Fahrzeug ganz gut unterwegs, weil der Motor hinten auf der angetriebenen Achse war, so etwa wie beim VW Käfer. Eine benzingetriebene Standheizung versah ihren Dienst auf angenehme Weise in kalten Wintertagen, man konnte im Unterhemd im Fahrzeug sitzen, währen die Passanten draußen im Pelzmantel unterwegs waren. Diese mußte man jedoch rechtzeitig vor dem Besuch einer Tankstelle ausschalten, denn nach dem Abstellen lief diese noch einige Minuten nach. An den Innenseiten der Lufthutzen hinten waren Luftregelklappen, welche man manuell je nach Jahreszeit der Witterung / Temperatur entsprechend einstellen konnte.

Steffen Maaß

[zurück] [reset]