Jahresneige. Und ausgerechnet Weihnachten ist der Anlaß, ein ungewöhnches Retrostück zwischen die Bäumchen zu pflanzen. Chopper sind ja immer noch "mega-in", aber eben bloß in den japanischen Schniegelvarianten, die jeden Deppen dazu verleiten, auf's Eisen zu steigen, um den allgemeinen Verkehr zu belasten und beizeiten die plastische Chirurgie zu beschäftigen.

Was wir meist nicht sehen, ist die handgeschnitzte Basisvariante aus den Subkultur-Nischen. Umso überraschender ist dieser Chopper auf einem Gleisdorfer Weihnachtsmarkt. Keineswegs muskulös geschwollen, mit einer Grundausstattung an Stilelementen und mit höchst bescheidenem Artwork. Also recht okay. Von einem Triumph-Werkl befeuert, was hübsch anzusehen ist, weil die Maschine hier ihre Funktionen noch recht deutlich abbildet.

Und natürlich assoziiert man das klingende Wort "Bonneville". Außerdem werden wir erinnert, daß nicht alles, was ein originaler Chopper ist, Harley Davidson heißen muß. (Das bilden sich bloß die Schnösel ein.) Der dicke Huf im Arsch ist selbstverständlich und sagen wir mal: nie mehr als 90 Km/H bei schönem Wetter, das dürfte passen; wenn man selbst einen gut trainierten Hintern hat. Mit der skulpturalen Springer-Gabel möchte ich allerdings in keine Notsituation kommen. Und ein klassischr Tropfentank hätte wohl geholfen, das Ding optisch nicht so stark in die Speedway-Ecke zu schubsen. Ansonsten: alles senkrecht!

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