martin krusches [flame]: gäste

Citroën Ami8 Break
[51/02]

'kultur' schrieb (nach einem Mail-Ping-Pong):
wie wärs übrigens, wenn du mit deinem lieblingsteil auf die gästliste von flame kämst?«

Lieblingsteil? Mein Lieblingsfahrzeug - was hier wohl in den Zeilen steht (denn zwischen den Zeilen steht ja immer das Zwei- und Mehrdeutige) - ist ja mein

'Dailydriver': Steyr Puch 'Waffenrad'
Statt der seinerzeitigen serienmäßigen drei Gänge innengeschaltet und vorne stoppelbgebremst, kann ich heute auf 18 kettengeworfenen Gängen zurückgreifen und mich auf 2 Cantilever-Bremsen verlassen. Auf den Rängen befindet sich mein
'Straßenkreuzer': Tandem
(aus 2 Waffenrädern mit Mopedtrommelbremsen, 18 Gängen und auflaufgebremstem Anhänger) und das ausgelutschte
Rennrad Puch 'Mistral'.

Jetzt erst - das Stockerl knapp verpasst:

das 'Putzfahrzeug': Citroën Ami8 Break
Spezialmodell »en plein air«, das soviel wie »unter freiem Himmel« oder »an der frischen Luft« bedeutet. Das bezieht sich nicht so sehr auf den Ganzjahresparkplatz, sondern auf das Fetzendach nach Art des Hauses. Dieser Ami genießt das Privileg 3 bis 5 mal im Jahr gewaschen und sogar poliert zu werden, was mir mit der Zeit schon wieder auf die Nerven geht.
Die Einstiegsdroge zu Citroën (mein erstes Auto), eine Dyane 'Caban' hatte es nicht so gut. Sie wurde zum Mahnmal 'wider die Zeitverschwendung' emporgehoben und konsequenterweise die letzten 7 (!) Jahre nicht mehr gewaschen (deshalb das 'Nutzfahrzeug').

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Da meine (verkürzte) Mobilitätsphilosophie sinngemäß lautet »verwende das Auto nur wenn es anders nicht geht«, statt dem verbreiteten Grundsatz »verwende das Auto wenn es nur irgendwie geht«, freue ich mich und genieße es ca. einmal wöchentlich auf salzfreien Straßen mit der Familie solch anders unerreichbare Ziele anzusteuern. (Siehe Fotos, das Schildbild widme ich Jörg-Martin Willnauer)

Mehr über das Putz- und das Nutzfahrzeug unter www.GIGAnten.at.tf.

horstl2.jpg (15953 Byte) Allgemeines:
Der Ami8 ist das geglättete und optisch schon damals etwas unzeitgemäße Nachfolgemodell des wirklich skurrilen Ami6.
Dieser sollte die Lücke - besser Kluft - der Angebotspalette bei Citroën füllen. Bis Anfang der 60er Jahre hatte Citroën nichts zwischen dem genial einfachen 2CV und der einfach genialen
DS anzubieten! Der Ami6 (französisch gesprochen la missis, das Fraulein) hatte das selbe Prinzip (Rahmen, Federung, innenliegende Bremsen, Frontantrieb, luftgekühlter 2-Zyl.-Boxer) wie der 2CV, aber eine andere Karosserie mit mehr Platz, Komfort, Prestige.

Der Motor war 'deutlich' stärker. Mitte der 60er war dieses Auto das, bzw. eines der meistverkauften Autos in Frankreich, während man und frau bei uns auf VW, Opel, Ford setzte. Weniger als 700 Stück Ami6 Limousine und Break wurden in Österreich verkauft.

1969 kam dann der Ami8 heraus, und wurde als Break bis 1978 gebaut, ca.2500 Stück wurden in Österreich unters Volk gebracht. Das Design war schon beim Erscheinen etwas altbacken, nur die Modetorheit des Handschuhfachkofferraumdeckels (vgl. Passat, Alfasud, GS...) traf den Geschmacksnerv der Zeit. Rostbedingt verschwand der Ami rasch aus dem heimischen Straßenbild und besonders der 8er geriet bald in Vergessenheit. Erst seit einigen Jahren werden auch Ami8 erhalten und restauriert, vorher wurden sie auch in der Citroënszene eigentlich nur als Rahmenspender geschätzt.

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Heute gibt es ca. 70 Ami6, Ami8 und AmiSuper (mit 4-Zyl-Motor vom GS, meist auf 2CV umgebaut) in Österreich.

Noch Fragen? Schreib' an ami8@gmx.net.

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